Zum letzten Mal treffen wir uns am 19.5. alle noch einmal vor dem Naturhistorischen Museum: Die Teilnehmer_innen vom Station Wien Sprachencafé Khosro, Roxanne, Omid, Abdukader, Micaela und Haruki mit Martina Sinowatz, die Jungs vom IOM (Internationale Organisation für Migration) mit Ondine Delavelle, Gertrude Schaller und Elli Jegel vom Naturhistorischen Museum, Lina Maria Venegas und ich selbst (Christina Gillinger) vom Tanzquartier Wien und der Fotograf Nick Mangafas.
Gemeinsam gehen wir ins Mikrotheater, einem magischen Ort im Museum mit allerlei versteckten Winkeln und Gerätschaften, wo alle sich erst einmal einrichten und ihre Sachen verstauen. Lina übernimmt die Leitung der Proben und alle kleinen Choreografien finden zu einem Ganzen. Immer wieder bleiben die Museumsbesucher_innen, deren Weg direkt am Sesselkreis des Mikrotheaters vorbei führt, stehen und schauen neugierig zu.
In der Pause brauchen alle dringend eine Stärkung und geben ihren selbst gebauten und gefundenen Masken und Kostümen den letzten Schliff. Ein Mitarbeiter des Museums wird kurzerhand noch als Lichtmeister eingespannt und die Zuschauer_innen (Freunde und Verwandte der Teilnehmer_innen und zufällige Museumsbesucher_innen) finden ihre Plätze.
Mit dramatischem Lichteinsatz kann die Aufführung beginnen. Die verschiedenen Bewegungen, die die Teilnehmer_innen selbst gefunden haben und die von Kommunikationsmethoden aus dem Tierreich abgewandelt wurden, passen sich wunderbar der rhythmischen Percussionmusik an, die wir von einem Handy über die Lautsprecher einspielen. Es ist überwältigend, mit welchem Spaß und welchem Selbstbewusstsein die "normalen Fische", Quallen, Paradiesvögel, Affen, Pinguine etc. den Raum einnehmen.
Mir fällt ein, wie seltsam vielen die ungewohnten Bewegungen in den ersten Workshops noch vorgekommen sind. Die Selbstverständlichkeit und der Stolz mit dem wir uns hier nun als Gemeinschaft durch den Raum wutzeln und schlängeln, Knäuel bilden und auflösen und uns in der Bewegung vor Publikum in den Räumlichkeiten des Museums einfach wohl und zu Hause fühlen, zeigt mir, wie viel man in nur sechs Workshops erreichen kann und wie sinnvoll solche Projekte sind.
Nach dem wohlverdienten Applaus packen wir unsere Sachen zusammen und bitten unser Publikum noch zum Picknick auf die Wiese vor dem Museum. Hier lassen wir alles noch einmal Revue passieren, lernen, dass man um Arabisch zu sprechen einfach nur ein "al" vor jedes Wort setzen muss und essen viele al Kekse ;-). Ich hoffe, wir sehen uns wieder!